An dieser Stelle meine Geschichte, die von Karin Seifert, natürlich begleitet von meinem lieben Mann.
Wir leben nun seit über 20 Jahren in der Sächsischen Schweiz, der berufliche Werdegang meines Mannes hat mich in das Bundesland Sachsen entführt. Davor habe ich in Nordrhein Westfalen – am Niederrhein – gelebt.
Ab meinem 20. Lebensjahr beschäftige ich mich mit unserer Ernährung. Begonnen hat alles mit dem Buch “Vom Leben auf dem Lande” von John Seymor. Die Selbstversorgung war unser Ziel, welches wir Schritt für Schritt verfolgt haben. Begonnen mit einer Getreidemühle, einem Umzug an die Stadtgrenze, dem Kochbuch von Barbara Rütting und dem ersten eigenen Bio-Gemüse kamen wir unserem Ziel langsam, ganz langsam näher.
Natürlich haben wir auch etliche Rückschläge erfahren, Menschen in unserem Umfeld erlebt, die unser “Tun” nicht akzeptierten und sich von uns trennten. Aber auch neue Menschen und Ihre interessanten Geschichten durften wir kennenlernen.
1990 sind wir dann von der Stadtgrenze aufs Land gezogen, haben uns in einem typisch niederrheinischen (unsanierten) Vierseitenhof weiter verwirklicht. Zu dieser Zeit haben wir uns schon vegetarisch ernährt und ich habe mit dem Umzug nicht mehr aushäusig gearbeitet. Das empfinde ich auch heute noch als ein Geschenk und bin meinem Mann sehr dankbar dafür.
Wieder zurück zum Vierseitenhof – der bestehende Obstbongert wurde um etliche Bäume erweitert, ein 1000 qm großer Gemüsegarten nach Maria Thun beackert, Benjeshecken angelegt, die Permakultur und Tauschkreise kennengelernt und angewandt, die Selbstversorgung weiter verfeinert, bewußter Verzicht auf Auto, Fernseher, Handy….. Festgestellt, daß ein Verzicht auf motorbetriebene Maschinen, bei einer Holzheizung, schwer umzusetzen ist und das die Erzeugnisse aus dem eigenen Garten im Februar zur Neige gehen und somit auch die Selbstversorgung spätestens ab dieser Zeit ein Problem darstellt. Zusammen mit dem Naturschutzbund Krefeld/Viersen wurde unser Obst – Äpfel, Birnen, Mirabellen, Kirschen, Pflaumen, Quitten, Johannisbeeren und Walnüsse – biozertifiziert.
Bei meinem Blick zurück schaue ich mit Freude auf diese dogmatische Zeit, denn sie hat mich geprägt. In diesen Jahren auf dem eigenen Hof wurden auch die Sinne für die Baubiologie geschärft. Der eigenhändige Umgang mit Baustoffen und Verfahren zeigte uns, was möglich ist und was nicht. Die positiven Erfahrungen mit Lehm, Kalkputz und altem Eichenholz haben meinen Mann geprägt und die Weichen gestellt.
Es ist so schön, wenn Gäste nach unserer Geschichte fragen und wir ein wenig aus vergangenen Zeiten und dem Hier und Jetzt plaudern dürfen. Das Gewohnte auch im Urlaub erleben oder etwas Neues kennenlernen, das war und ist unsere Vision. Ich finde, es ist uns gut gelungen für unsere Gäste ein liebenswertes, baubiologisches Refugium auf Zeit zu schaffen. Und nun erleben wir schon seit über 10 Jahren in den Sommermonaten ein wenig Toscana im Elbsandsteingebirge in der Villa Weissig und dafür sind wir dankbar.
Mit diesen Worten und natürlich noch ganz vielen Wegen, rechts und links neben meinem Hauptweg, grüße ich alle Gäste ganz herzlich und wünsche Ihnen und uns weiterhin eine gute Zeit, Ihre Karin Seifert.